Wie bekomme ich einen guten Sound?

Das Handwerkszeug...

Natürlich ist es wichtig, ein Instrument zu finden, mit dem ich mich wohl fühle, dessen Bespielbarkeit mir gefällt und dessen Klang ich gut finde. Der Sound oder Klang ist meiner Ansicht nach auch eine Frage des häufigen Spielens. Es gab bei mir eine Phase im Leben, da habe ich ständig nach neuen Instrumenten gesucht und ganz viele Instrumente probiert.

Nun, ich denke da spielen folgende Faktoren eine entscheidende Rolle: Körpergröße; Handgröße; Fingerlänge und Kraft. Bevorzuge ich eine kurze Mensur oder eine lange? Will ich mit einem Vier,-Fünf,- oder mit einem Sechssaiter spielen? Der individuelle Geschmack und das Ziel ist entscheidend. Was will ich erreichen und wie viel Geld kann ich investieren? Dann kommt die schier endlose Frage, welcher Verstärker, welche Box, welche Effekte, welche Kabel und welche Saiten brauche ich? Welche Pick-ups, welches Holz, welches Griffbrett...und...und...und...

Nach langem Probieren besteht mein Equipment in den meisten Fällen aus meinem Jonas 5-Saiter, einem Comboverstärker als Reserve, da in den meisten Fällen eine Bassanlage zur Verfügung steht. Effekte benutze ich nicht. Bei den Basssaiten bevorzuge ich die ghs (ist das jetzt Schleichwerbung?)

...und die Hand als Werkzeug

Den Ton, den ich mit der Hand greife und mit dem Finger anschlage, kann ich beeinflussen. Was ich nicht in der Hand habe, kann ich nicht bearbeiten. Folglich sind meine Finger ein ganz wichtiges Werkzeug. Mir persönlich gefällt es zum Beispiel den Klang am Bass auch mit Fingernagel und Fingerkuppe zu beeinflussen. Wer viel und regelmäßig spielt, hat an den Fingerkuppen Hornhaut. Meine Bassklänge waren oft die schönsten, wenn ich direkt nach einer Tournée Studioaufnahmen hatte. Ich war so richtig schön eingespielt.

Den Klangcharakter mache ich auch abhängig von der Musik. Letztens habe ich Musik im Stil der 70’er gespielt, da war dann ein Plektrum angesagt. Ich bekam einen uralten Bass aus der gleichen Epoche vom Produzenten ausgeliehen. Als Verstärker diente eine ebenso alte ‚Orange-Anlage’ die mit einem alten Röhrenmikrofon abgenommen wurde. Der Klang auf der Aufnahme ist so einmalig und markant. Das war für mich sehr inspirierend (siehe: www.plugnpray.com). Bei Carlos Roncal ist mein 5-Saiter Jonas von HUMAN BASE das richtige Instrument. Außerdem spiele ich da auch einen NO SWEAT-fretless Bass. Bei Thomas Steinlein benutze ich meinen 5-Saiter und gelegentlich einen alten Precission Bass. Alle Instrumente haben unterschiedliche Spielcharakteristiken. Sie sprechen unterschiedlich an und ich muss sie erst ein paar Minuten vorher ‚warm spielen’. Ein guter Groove, ja, was ist das. Ich bringe es mal auf meine persönliche Formel: Wenn ich ganz alleine mit meinem Instrument auf der Bühne stehe und mit meinem Spiel die Anwesenden so mitreißen kann, dass kein Fuß mehr still steht und alle Aufmerksamkeit gebündelt ist - dann ist das ein Kompliment an den Schöpfer, der mir über viele Jahre die Energie geschenkt hat, viel und hart zu üben, ohne meine Familie zu vernachlässigen.